Oostvoorne Niederlande
In der niederländischen Region “Zeeuwse Voordelta” bei den Kitesurfspots Oostvoorne und der Maasvlakte 2 / Slufter werden derzeit alle Parteien miteinbezogen um ein passendes Konzept auszuarbeiten. Auf und auch im Wasser finden die ersten Veränderungen statt.
Die niederländische Kitesurfwelt stellt sich dabei viele Fragen. Was geht dort künftig noch ab? Mit diesem Bericht werden nun einige neue und interessante Details näher erläutert.
Kitesurfen ist ein relativ junger Sport. Parteien wie Gemeinderäte und Landeshauptleute sowie Naturschützer verfügen nicht oder kaum über das nötige Wissen in Fragen "Kitesurfen und Naturschutz" pragmatisch vorzugehen. Weltweit gibt es auf dem Gebiet von Kitesurfen gerade einmal drei praktisch relevante Studien über Kitesurfen und dessen Effekt auf die Natur. Eine englische Forschungsarbeit, de Grevelingen und eine 3-jährige Studie am Strand Horst.
Um die Effekte von Kitesurfing zu erläutern werden oftmals literarische Studien herangezogen. Die allgemeine Handhabung der Einflüsse von Kitesurfing sind darin jedoch sehr streng geregelt. So wird beispielsweise ein “Störungs-Abstand” von Kitesurfer zu Vögeln auf bis zu 700 Meter gehandhabt.
Die NKV (Niederländische Kitesurf Vereinigung) ist der Meinung das Natuschutz auch eine Frage von "Massarbeit" ist. Gute Verhandlungen und zusammen die Möglichkeiten durchzugehen sind dabei ein wichtier Aspekt. Zum Glück läuft das Szenario in den Niederlanden in letzter Zeit immer wieder nach einem solch vorbildlichem Schema ab.
Der Natura 2000 Prozess “Zeeuwse Voordelta” ist ein typisches Beispiel für Masarbeit! Die gängigen Normen in diesem Gebiet, also sowohl bei Oostvoorne als auch der Maasvlakte 2 / Slufter sind für Kitesurfer derzeit nicht gerade sehr erfreulich.
Es wurde also nach einer Lösung im Interesse aller Parteien gesucht. So werden in der Praxis verschiedene Situationen getestet um anschliessend besser zu beurteilen, welche dabei am besten funktionieren kann.
In der Problemzone (Nordseite) befindet sich eine große Vogelpopulation mit diverse Vogelarten.
Leider kommt es immer wieder vor, dass Kitesurfer sich an die dortige Aussengrenze der Kitesurfzone begeben. Anstatt eines strikten Verbots wurde nun mit allen Parteien nach Möglichkeiten gesucht um Kitesurfen in diesem Gebiet dennoch zu ermöglichen.
Am Wasser selbst ist die Grenze zur Nordseite nur sehr schwer zu erkennen. Es wurde daher nun eine erste sichtlich erkennbare Begrenzung angelegt. Das bedeutet das die lokalen Kitesurfer dort auf jeden Fall etwas Platz am Wasser einräumen müssen. Ein Nachteil für die Kiter.
Etwas weiter oben ist dann die Maasvlakte 2 / Slufter. Diese Loaction ist vor allem wegen des Strands an der Südseite für die lokalen Kitesurfers sehr wertvoll. Die Grenze zum Naturschutzgebiet nach Süden hin beträgt dort weniger als 700 Meter. Die NKV konnte den Mehrwert dieses Kitespots an die anderen Parteien verdeutlichen. Das Kitesurfen ist hier also bis auf weiteres erlaubt.
Ein Prozess wovon alle Parteien profitieren. Gemeinsam Entscheidungen treffen, Entscheidungen testen und diese zusammen beurteilen.
Eventuell auch eine Vorzeigeprojekt um künftig auch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Probleme vernünftig miteinander zu lösen.