Ein Surfboard ohne Nose: Seit ungefähr einem Jahr verspricht Firewire (eine große australische Surboardmarke) dass es vom so genannten Tomo Entwurf auch ein Kiteboard geben soll. Bilder von Teamrider Felix Pivec sollten nun alle Kiter von diesem unkonventionellen Shape überzeugen. Inzwischen sind bereits einige andere Marken drauf und dran dieses Konzept ebenso zu verfolgen. In Süd-Afrika gab es die Möglichkeit um das Board zu testen. Ohen zu zögern wurde es auch sofort gekauft. Dieser Bericht ist das Resultat nach 3 Wochen in Kapstadt, bei manchmal sehr starkem Wind und turbulentem Wellengang, und zwei kalten Sessions in der Nordsee (Ende Jänner).
Gut
Wiederverwertbare Verpackung
Sicherer
Ladet zum spielen und springen ein
man braucht kleinen Finnen
Mega Gute Upwind eigenschaften
Strapless
überraschend gut bei kleinen Wellen sowie bei 4 Meter Brechern
Weniger gut
schwer zu bekommen
ziemlich steif
fühlt sich schwer an
braucht zum Drehen etwas mehr Druck am Fuss
Ein Viereckiges Kiteboard? Was ist das eigentlich für eine verrückte Idee?
Traditionelle surf shortboards haben eine eher Tropfenmässige Form mit einer starken, aufgebogenen Nase um das "ducken" zu erleichtern. Tomo (Daniel Thomson) sah jedoch, dass immer mehr Wellenreiter gerne "freestyle-Tricks" probieren. Das Problem war jedoch das dass Board viel zu schnell war und die Leute oftmals mit der Nose landeten. Mit Hilfe seines Wissen der "modern hull dynamics" (DE: Moderne Schiffsrumpf Hydrodynamik) erfand er eine Vielzahl neuer Shapres die das moderne Surfen künftig erleichtern sollen. Bei der Ideenfindung diente vor allem Wakeboarden und kKteboarding (twintip) als Vorlage. Der Shape hat daher auch etwas gemeinsam mit den früheren "mutants".
Die wichtigsten Elemente des Tomo shape sin: ziemlich geradlinige rails, schmales board mit einem starken Concave und einer gleichmässigen Gewichtsverteilung. Die Nose wurde gekürzt um die Sicherheit zu erhöhen (stumpf vs. scharf) und das "Schwunggewicht" zu verkleinern. Dadurch soll der Rider mehr vom Wind profitieren wenn man einen Earials machen möchte. Die Nose hat ein Bodenprofil wodurch das landen auf der Nose erleichtert wird. Alle Zutaten als um die Grenzen des (kite)surfen neu zu ziehen! Das Tail erinnert ein wenig an Düsenjäger (F22 stealth), verhilft zu weniger Turbulenzen bei hoher Geschwindigkeit, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränkn.
Zusammen also alles Eigentschaften die auf den ersten Blick gut auf die Bedürfnisse von Kitesurfern abgestimmt sind.
Auspacken
Was zu allererst auffällt: Die Rails sind geschützt. Firewire liefert eine geniale Kartonverpackung mit wobei die Teile mit drei Klettverschlüssen um das Board gewickelt werden. Dieses System ist ein perfekter Schutz der rail, nose und dem tail und eignet sich damit auch perfekt für Flugreisen.
Das Board sieht klein und schmall aus, dass tail ist auffallend breit. Das Nose rocker ist mehr banenmässig geformt als zuerst erwartet. Das ganze fühlt sich dann sehr schwer an und ist perfekt verarbeitet, so wie auch alle anderen Firewire boards. Es gibt keine inserts. Damit kannst du dieses Board ausschliesslich strapless (ohne Schlaufen) fahren, keine Pads und Firewire liefert aus philosophischen Gründen keine Finnen mit. Jeder hat eine andere Wahl, daher am besten selbst die Finnen wählen und um nicht für etwas bezahlen was am Ende eventuell nicht gebraucht wird. Es gibt fünf Future Finboxen, wofür jeder sein eigenes Finnen setup auswählen kann.
Produktionsdaten:
Firewire Vanguard 5.2
Länge : 5.2' (157.5 cm)
Breite : 17.5" (44.5 cm)
Dicke : 2.125" (5.4 cm)
Volume : 22.9 liter
gemessen:
Länge : 156.5 cm (nach 2d Projektion, also nicht entlan des rocker profils)
Breite : 44.5 cm
Noserocker : 8.5 cm
Tailrocker : 3.5 cm
Breite Nose - 30 (one foot off) : 38.5 cm
Breite tail - 30 (one foot off) : 38.0 cm
Concav (maximal am tail - 80 cm) : 0.8 cm
Gewicht : 3.5 kg
Das Tail des Board ist sehr breit, eigentlich ist es ein "stealth" fish tail mit scharfen rails. Nach 50 cm werden diese sehr rund. Der Boden des Boards hat Tiefe, single concave, aber sehr wohl mit einem profil (channel) beim tail und eine Arrt Triple concave bei der Nose des Boards.
In der Praxis
Zuest ein Tailpad am Board befestigt, wenn ich den Geschichten glauben schenken darf, muss dieses ganz am Ender montiert werden (so weit hinten wie möglich). Wurde daher auch so gemacht. Es stellt sich hier die Frage: Wax oder dünne Pads. Wer keinen Bock hat das Board einzuwaxen montiert das dünnen Pad. Zum Vergleich bei den Finnen: Futures AM2 Techflex Large (meine Lieblingsfinnen) und auf Empfehlung der Verkäufer die Futures F4 Techflex Small, beide sowohl im "thruster" als auch "quad setup".
Die ersten Eindrücke: Das Board ist verdammt schnell, dass ist perfekt beim Kiten, weil es damit einfacher und stabiler fährt. Man könnte glauben es gäbe plötzlich viel mehr Wind, denn so leicht höhenlaufen muss mal ein anderes Board nachmachen. Der große Nachteil: Zu schnell für die Welle
Das Board läuft ganz einfach von selbst Höhe, Sprünge sidn einfach und es wirkt sehr stabil, Mit einem AM2 set etwas zu stabil was mich anbelangt. Aufgrund des breiten tails ist drehen und halsen etwas aufwändiger geworden.. Das quad setup war dann zuviel des Guten. Nach dem Wechsel auf die F4, eine Finne die normal viel zu klein ist für meinen Geschmack, ging das wenden wieder wie von selbst. Das bedeutet zwar auch etwas weniger Höhe laufen als mit den AM2 aber wegen dem Concave und der scharfen Rails verlief das Höhelaufen dennoch sehr einfach. Leichter als bei allen anderen Waveboards die ich bisher probiert habe.
Mit den F4 thruster (hier war das quad ebenfalls zu viel des Guten) kann ich das Board nun wie gewünscht drehen: Schnell auf den rails (carved) oder eben kurz auf der Finnen wenn nötig.. Hier scheint es nun besser zu gehen als mit allen anderen Boards die ich bisher kenne.
Was mir auffällt: Bei den meisten Surfboards platzierst du den hinteren Fuss etwas vor dem Tailpad, wodurch man leichte Höhe laufen kann. Das Gewicht wird dabei überwiegend auf das vordere Bein verlagert. Bei diesem Board muss man das Gewicht jedoch auf beide Beine gleichmässig verteilen. Dabei musst du mit dem hinteren Bein ganz hinten am Pad stehen. Das vordere Bein sollte sich jedoch nicht zu weit vorne befinden. Das liegt an 2 verschiedenen Dingen: Der Breite des Tails und der Platz wo das Noserocker beginnt (zuviel Gewicht auf der Nose bedeutet als eine verspätete Reaktion, das Concave liegt dann nicht mehr so gut im Wasser)
Im Endeffekt ging es jedoch um das Verhalten in der Welle und...... es geht mit diesem Board wirklich ausgezeichnet. Am Anfang etwas ängstlich ob die Bbreite Nose eventuelle Probleme bedeuten könnten wenn ich zb. rausfahren möchte. Vorallem dank dem nose rocker kann man gemütlich über das Weissfasser fahren, auch wenn die Wellen bedeutend größer werden , und wenn du doch mal mitten durch die Welle durch musst, dann gelingt das Ganze relativ einfach aufgrund der Form der Nose. Die ist nämlich ziemlich dünn, wie man am oberen Bild erkennen kann. OK, dass Board ist nicht extra für solche Umstände gemacht und ja, es gibt Boards mit denen das Ganze noch viel einfach wird, aber es war auch mit diesem Gerät ziemlich easy. Auf der Welle ist es ein Board wie viele andere auch. Es dreht sehr gut, sowohl bei kurzen als auch langen Turns und funktioniert somit bei sowohl schnellen als auch langsamen Wellen. Hier musst du übrigens mehr Druck auf das Tail geben (Fuss weiter hinten belasten). Daran ist man schnell gewöhnt. Das Board ist vor allem einladend für allerlei spielerein. (nose first, springen, etc.): Wegen der großen Oberfläche kannst du deine Füße relativ einfach auf verschiedenen Plätzen bei der Landung platzieren. Beim Noseride hast du es ziemlich einfach um nicht wie mit den meisten anderen Boards wegzugleiten.
Bei wenig Chop funtkioniert das Teil Bestens. Bei viel Chop wird es für die Knie genauso wie bei Twintips etwas anstrengend. Die Entwürfe solcher Boards bieten derzeit einen interessanten Austausch an Meinung im Internet. Es gibt bereits einige andere Marken die sich mit solchen Shapes ebenfalls auseinandergesetzt haben. Ich habe noch kein einziges Board von anderen Marken verwendet. Jedoch gab es vielen Meinungen zufolge immer wieder Problemstellen die andere Boardmarken bisher nicht lösen konnten. Es sind deswegen keineswegs schlechte Boards, aber jedes hat eben andere Eigenschaften. Das einzige was also noch mehr Abhilfe verschafft. Testen was das Zeug hält!!
Welche Länge
Getestet wurde mit einem 5.2. Ein ziemlich keines Board, sicher nicht zu klein für mich. Untenstehend die verschiedenen Formate wenn man bis zu 6 bft aufs Wasser möchte:
5.6 - 90+ kg
5.4 : 80 - 90 kg
5.2 : 70 - 80 kg
5.0 : 70- kg
Links
Firewire
Tomo blog